Mein Name ist Henry

Mein Sohn Henry ist 9 Jahre alt und ein einzigartiger Junge, der mit frühkindlichem Autismus und später auch mit ADHS diagnostiziert wurde. Seine Reise war alles andere als gewöhnlich, und ich möchte heute ein wenig über seinen Weg erzählen.

Als Henry noch klein war, war sein Alltag sehr eingeschränkt. Sein Horizont bestand aus Ritualen, die für ihn Sicherheit bedeuteten: Dinge aufreihen, dieselben Abläufe immer wieder ausführen. Türen öffnen und schließen, das Licht an- und ausschalten – das war seine Welt. Doch es gab einen Lichtblick: Sein Tablet. Es öffnete ihm ein kleines Fenster in die Welt, in dem er Cartoons auf Russisch, Japanisch und Englisch schaute. Tatsächlich beherrschte er das englische Alphabet früher als das deutsche!

Körperliche Aktivitäten waren hingegen eine echte Herausforderung für ihn. Ein Besuch auf dem Spielplatz war selten von echtem Spiel geprägt, und er wirkte oft schnell erschöpft. Doch wie sehr sich die Dinge verändert haben!

Heute ist Henry voller Energie und liebt es, Fahrrad zu fahren, zu klettern und im Garten Trampolin zu springen. Wasser ist nach wie vor sein Element – ob er damit spielt oder wie eine kleine Ente darin schwimmt, seine Freude ist unverkennbar.

Seine aktuellen Interessen sind vielfältig: Er liebt es, mit Lego zu bauen, kleine Videos von sich selbst zu drehen und stundenlang mit seiner Murmelbahn zu spielen. Ein weiterer fester Bestandteil seines Tages sind unsere gemeinsamen Waldspaziergänge, die für ihn ein absolutes Muss sind.

Die Entwicklung, die Henry in den letzten Jahren gemacht hat, ist beeindruckend. Sowohl kognitiv als auch sozial und motorisch hat er große Fortschritte gemacht. Ich bin unglaublich stolz auf ihn und gespannt, was die Zukunft noch für ihn bereithält.

Henry zeigt mir jeden Tag, wie viel Potenzial und Schönheit in jedem Menschen stecken – wenn wir bereit sind, ihre Welt zu verstehen und sie zu begleiten.

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