Wenn ich an die frühen Jahre mit meinem Sohn Henry zurückdenke, erinnere ich mich an die vielen kleinen und großen Herausforderungen, die uns begegneten. Eine davon war sein Darm – ein Thema, das uns bis heute begleitet und über das ich in diesem Beitrag sprechen möchte.
Als Henry noch ein Kleinkind war, fiel mir auf, dass sein Bauch oft stark aufgebläht war. Anfangs dachte ich, das sei normal. Auf dem Spielplatz sah ich andere Kinder mit ähnlichen Bäuchen, und es erschien mir nichts Außergewöhnliches. Doch im Laufe der Zeit kamen weitere Symptome hinzu: phasenweise Durchfall, Verstopfung und übermäßige Blähungen. Meine Intuition sagte mir, dass das nicht einfach nur „kindliche Verdauungsprobleme“ sein konnten.
Der erste Schritt: Den Ursachen auf den Grund gehen
2019 suchten wir Dr. Wührer auf, einen Spezialisten, der uns empfahl, einen Stuhltest machen zu lassen. Die Ergebnisse waren eindeutig – Henrys Darm war stark entzündet. Das deutete auf eine Dysbiose hin, eine Störung des Darmgleichgewichts, die häufig mit Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten einhergeht. An eine Allergie-Testung dachten wir zum damaligen Zeitpunkt nicht, da uns eine Rotationsdiät empfohlen wurde.
Dr. Wührer stellte einen Behandlungsplan für uns zusammen, den wir konsequent umsetzten. Und tatsächlich: Henrys Zustand verbesserte sich. Die Entzündungswerte gingen zurück, und viele seiner Symptome wurden deutlich weniger. Ich war erleichtert und dachte, wir hätten die Lösung gefunden. Nicht nur sein Blähbauch ging weg, auch sein Gemütszustand verbesserte sich. Er wirkte nicht mehr so abwesend, sondern interagierte wieder mit seinem Umfeld.
Ein Pflaster, aber keine Heilung
Doch über die Jahre mussten wir feststellen, dass diese Behandlung nur die Spitze des Eisbergs adressierte. Immer wieder traten neue Probleme auf, und Henrys Beschwerden kehrten zurück. Erst später erfuhren wir von einer Mykotoxin-Belastung, die eine zentrale Rolle spielte.
Mykotoxine, die Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, können den Darm stark belasten und langfristige Gesundheitsprobleme verursachen. Diese Erkenntnis öffnete uns die Augen: Die Darmprobleme meines Sohnes waren vielschichtig und erforderten einen ganzheitlichen Ansatz, der über die rein symptomatische Behandlung hinausging.
Was ich anderen Eltern mitgeben möchte
Wenn euer Kind ähnliche Symptome zeigt, hört auf eure Intuition. Es ist leicht, Veränderungen wie aufgeblähte Bäuche, Verdauungsprobleme oder Bauchschmerzen als „normal“ abzutun – besonders, wenn es bei anderen Kindern ähnlich aussieht. Doch der Darm ist ein zentrales Organ für Gesundheit und Wohlbefinden, insbesondere bei Kindern im Spektrum, die oft empfindlicher auf Veränderungen reagieren.
Lasst Symptome abklären, sucht kompetente Unterstützung und denkt ganzheitlich. Oft stecken hinter Verdauungsproblemen nicht nur offensichtliche Ursachen wie Unverträglichkeiten, sondern auch tiefere Störungen, die Aufmerksamkeit erfordern.
Wir sind noch immer auf einer Reise, Henrys Darmgesundheit zu stabilisieren. Doch jeder Schritt – sei es ein Stuhltest, ein neuer Therapieansatz oder eine veränderte Ernährung – bringt uns weiter. Und das Wichtigste: Henry geht es heute besser, weil wir nicht aufgehört haben, nach Antworten zu suchen.


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